deutscher Kulturhistoriker, Literaturwissenschaftler und Publizist; war Privatgelehrter ohne akademische Positionen; ab 2014 "Senior Fellow" am Berliner Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL); Publikationen u. a.: "Geschichte der Eisenbahnreise", "Das Paradies, der Geschmack und die Vernunft, "Die Kultur der Niederlage", "Entfernte Verwandtschaft", "Das verzehrende Leben der Dinge", "Die andere Seite" (Autobiographie)
* 26. November 1941 Berlin
† 26. März 2023 Berlin
Herkunft
Wolfgang Schivelbusch wurde 1941 in Berlin geboren. Sein Vater arbeitete als Kaufmann und selbstständiger Handelsvertreter bei einer deutschen Übersee-Spedition. Bei Kriegsende 1945 flüchtete die Familie nach Westen, zuerst aufs Land nahe Bremen, 1948 kam sie dann nach Frankfurt.
Ausbildung
Nach dem Abitur absolvierte Sch. ein zweijähriges Zeitungsvolontariat beim "Wiesbadener Kurier". Er studierte dann Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Philosophie und Soziologie in Frankfurt/M. und an der FU Berlin. Hier promovierte er 1972 mit seiner Arbeit über das "Sozialistische Drama nach Brecht" bei Hans Mayer zum Dr. phil. Sein Antrag auf ein Habilitationsstipendium wurde 1976 abgewiesen, sodass ihm eine akademische Laufbahn verwehrt blieb (vgl. TSP, 26.11.2011).
Wirken
Seit 1973 als freier Autor überwiegend in New York lebend, machte sich Sch. einen Namen mit kultur- ...